20. Juni 1945 auf Schloß Wiligrad

Zwischen dem britischen Generalmajor Barber und dem gleichrangigen sowjetischen Offizier Ljaschtschenko wurde ein Abkommen zur Grenzbereinigung getroffen.

Es ging darum, Gebiete im Bereich Ratzeburger und Schaalsee gegeneinander auszutauschen.

Dadurch kamen Mecklenburger zwischen Hohenleuchte und Ziethen zur britischen Zone und das bisher britische besetzte Gebiet östlich des Schaalsees, von Bernsdorf bis Techin, sowie Groß- und Klein Thurow und Dechow in die sowjetische Besatzungszone.

Unterzeichnet wurde das „Barber–Ljaschtschenko–Abkommen“ am 13. November 1945 in Gadebusch.

Engländer gestatteten den betroffenen Einwohnern am Schaalsee und Dechow/Thurow, in die britische Zone umzusiedeln. Sie durften alle bewegliche Habe mitnehmen.
Wer auf seiner heimischen Scholle bleiben wollte, dem wurde nur ein Pferd, eine Kuh ein Kalb, ein Schaf, ein Pflug und eine Egge belassen, sowie höchstens für 30 Tage Lebensmittel.

Bis Ende November war die Evakuierung abgeschlossen.
Sie erfolgte von Dechow über die Landstraße nach Mustin, die schon damals die Nr. 208 führte. Die Dörfer östlich des Schaalsees wurden mit der Fähre von Kampenwerder bei Lassahn nach Groß Zecher übergesetzt.
Eine deutsche „Evakuierungskommission“ sorgte dafür, daß keine Gegenstände von Wert zurückblieben. Und bevor die sowjetischen Truppen einrückten, besorgten Plünderer den Rest.

In die leeren und zum Teil verwüsteten Häuser von Dechow zogen bald Familien aus dem früheren Sudetengau ein und gründeten sich dort eine neue Existenz.