Eines der ältesten Häuser des Dorfes
Die kleine Kate gehört zu den ältesten Häusern des Dorfes.
Ursprünglich stand sie in Alleinlage, abseits von den meisten bäuerlichen Gebäuden des Ortes. Da sie auch noch auf einem kleinen Hügel und oberhalb der Seewiesen errichtet wurde, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen ehemaligen Hirtenkaten handeln könnte.
Später wurde sie aber als Büdnerei genutzt.
Den großen Brand des Dorfes hat das Gebäude aufgrund seiner Lage unbeschadet überstanden, dem viele andere historisch wertvollen Fachwerkhäuser zum Opfer fielen. Deshalb kann man annehmen, dass es im 18. Jahrhundert oder sogar früher erbaut wurde.
Die kleine Kate wurde ursprünglich als 2 – Ständer – Hallendielenhaus mit durchlaufenden Rähmen errichtet. Sowohl außen als auch innen bestand das Fachwerk aus Eichenholz. Die Gefache waren anfangs mit Lehmflechtwerk oder Lehmstaken gefüllt. Heute zeigt sich die Kate äußerlich an 3 Seiten in Backsteinbauweise, nur die alte Dieleneinfahrt zeigt ihr altes Gesicht mit Fachwerk und Lehm.
Im Inneren ist das Ständerwerk von 4 -Fach -Länge noch vollständig in Eiche erhalten und sichtbar.
Bei dem Dach handelt es sich um ein Sparrendach mit Kehlbalken und Reetdeckung. Der große Bodenraum wurde ausschließlich zur Lagerung von Heu und Stroh genutzt.
Dass es früher ein Rauchhaus mit Schwibbogenherd war, erkennt man noch an der schwarzen Dielendecke, die heute noch aus breiten Holzbohlen besteht.
Neben 2-3 Wohnräumen am hinteren Hausende gab es eine „schwarze Küche“ und ansonsten Stallungen in den seitlichen Kübbungen.
Der Fußboden in der Diele, der üblicherweise aus Stampflehm bestand, wurde durch einen modernen Belag ersetzt, ebenso die Holzfußböden in den Wohnräumen.
Das Haus steht unter Denkmalschutz und ist ein Zeugnis der wandelbaren ländlichen Bauweise.
Die letzten Bewohner 1945 war eine Familie Pagel. Zum Haushalt gehörten damals fünf Personen. Erna Pagel war zu diesem Zeitpunkt verwitwet. Frau Pagel wünschte die Haltung von 1 Kuh, 1 Schwein und Hühnern in Ziethen.
Der Name Pagel taucht bereits im 19. Jahrhundert in Dechow auf. Ein Johann Jochen Friedrich Pagel, Sohn eines Tagelöhners aus Groß Molzahn, war zunächst Knecht in Röggelin (1844), später Interimshufner (1845/62) auf Hof VIII in Dechow. 1845 heiratete er die Witwe seines Vorgängers. Gemeinsam hatten sie acht Kinder.